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It’s not a trick – Neues vom Monstermacher Patrick Preller

10. Mai 2010

Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie den Begriff „Monstermacher“ hören? Sehr wahrscheinlich Dr. Frankenstein. Allein schon dieses Wort genügt, um gruselige Gedanken hervorzurufen: an ein Labor mit brodelnden Mixturen, summenden Transistoren und an einen gleißenden Blitz, der dem Monster unheimliches Leben einflößt.

Glücklicherweise hat sich das Berufsbild des Monstermachers in den vergangenen Jahrhunderten entscheidend gewandelt: Patrick Preller trägt weder einen blutverschmierten Arztkittel, noch gehört ein Skalpell zu seinem Handwerkszeug. Lieber werkelt er mit dem Plasmaschneidegerät in der Fürther Werkstatt und widerlegt mit seinen Geschöpfen alle eingefahrenen Vorurteile gegenüber Monstern.


Herr Preller, seit wann gibt es Ihre Monster und wie wird man eigentlich zum Monstermacher?

Mein erstes richtiges Monster entstand vor etwa 15 Jahren. Seit ich denken kann, habe ich eine Vorliebe für runde, organische Formen. Als Jugendlicher malte ich mit Vorliebe allerlei Viren und Bakterien – die haben ja auch keine Ecken. Naja, und irgendwann hatten meine Zeichnungen Augen und eine Nase. Da war es dann nicht mehr allzu weit zu meinem ersten Monster. Und nachdem ich auch schon immer gerne gebastelt habe, konnte ich es kaum mehr erwarten, meinen ersten Schweißbrenner in die Hände zu kriegen und meine Geschöpfe ins Metall umzusetzen.


Braucht die Welt Ihre Monster?

Na selbstverständlich! Die Leute mögen meine Monster, weil sie fröhlich und witzig sind. Sie verbreiten einfach gute Laune und bringen Farbe in den Alltag. Und dafür gibt es doch immer einen guten Grund, oder? Ich verstehe meine Monster und auch die Pflanzen als positive Fremdkörper. Sie werden „geboren“ und bahnen sich quasi ihren eigenen Weg in die Welt. Gerade auch meine Pflanzen haben einen schier unglaublichen Überlebenswillen – sie wachsen selbst im Keller ohne Licht.


Was machen Sie, wenn Ihnen mal nichts mehr einfällt?

Schaffenskrisen kenne ich eigentlich nicht. Meine kreativen Impulse erhalte ich, während ich am Objekt arbeite. Natürlich ist es auch die ureigene Form der Monster, die es mir ermöglicht, sie mannigfaltig abzuwandeln und zu verändern. Da sehe ich noch viele Möglichkeiten. Ich plane eigentlich relativ wenig, das gilt auch für meine Ausstellungen. In erster Linie lasse ich mich von den Räumlichkeiten inspirieren, die ich vorfinde. Und dann baue ich dafür ganz individuell meine Kunst. Wie zum Beispiel im alten Straßenbahndepot in Nürnberg: Dort hab ich 50 Waschbecken mit meinen Pflanzeninstallationen bestückt. Diese Idee kam mir aber erst, als ich die Räumlichkeiten zum ersten Mal sah.


Welche anderen Interessen haben Sie neben Ihrer Kunst bzw. welchen Beruf hätten Sie sich auch vorstellen können?

Wie gesagt, ich mag am liebsten runde Formen. Vielleicht haben mich deshalb auch schon immer die Medizin und der menschliche Körper interessiert. Während meines Studiums an der Akademie für bildende Künste konnte ich an einem Kurs in der Pathologie teilnehmen. Da blickt man natürlich „unter die Haut“ und das hat mich wirklich fasziniert. Ganz ehrlich: Wenn man Hobby-Chirurg werden könnte, dann wäre ich sofort dabei.


Woran arbeiten Sie gerade?

Derzeit bereite ich meine nächste Ausstellung vor. Vom 19. Juni bis 9. September findet man mich zusammen mit meinen Monstern in der Galerie in der Foerstermühle. Einfach mal vorbeikommen  – meine Monster beißen schließlich nicht.

Mehr Infos gibt’s auch auf seiner Homepage:  www.patrick-preller.de

Das Interview führte Irene Dirmeier von machen.de Medien und Marketing GmbH in Fürth.

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